Predigt zum Festtag aller Heiligen des Deutschen Landes (Röm. 10: 1-10; Mt. 8: 28 - 9: 1) (09.07.2017)

Liebe Brüder und Schwestern, heute feiern wir das Fest aller Heiligen des Deutschen Landes. Gemäß dem heute vernommenen Schriftwort gilt es, keine eigene Gerechtigkeit aufrichten und sich nur der "Gerechtigkeit Gottes" unterwerfen zu wollen (s. Röm. 10: 3). Wegbereiter sind für uns hierbei die deutschen Heiligen, da alle Nationen berufen sind, an Gottes Verheißungen teil zu haben (s. Gen. 12: 3; 18: 18; Gal. 3: 8). Nach dem Wort der Schrift: "Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen!" (Röm. 10: 15; vgl. Jes. 52: 7) bleibt ihr Verkündigungswerk bis heute bestehen vor Gott, mag es auch Jahrhunderte zurückliegen. Glaubensboten wie St. Bonifatius streuten die Saat für künftige Generationen aus. Wenn wir uns darauf besinnen, können auch wir, moderne Christen, standhaft und furchtlos nach der Gerechtigkeit Gottes streben. Doch im krassen Gegensatz zu den Worten des Apostels von der Widerwärtigkeit eigener, menschlicher Gerechtigkeit, haben Erziehungswesen, Medien und Politik es mithin geschafft, dass es z.B. vollkommen "normal" geworden ist, sich Geschlechtsumwandlungen zu unterziehen bzw. "nicht mehr zu wissen, zu welchem Geschlecht man gehört"*), weshalb im Kirchenamt der EKD jüngst gendergerechte Toiletten installiert wurden, um der furiosen gesellschaftlichen Entwicklung vorauszueilen. Und Prominente, die privat wohl keinerlei einschlägige Neigungen verspüren, spielen öffentlich die bisexuelle Karte, um ja nicht als bieder verschrien zu werden. Für eine amerikanische Pop-Ikone, die sich auf der Bühne mit einem weiblichen Teenie-Star knutscht, wäre es ja geradezu rufschädigend, wenn man erführe, sie lebe dauernd mit nur ein und demselben Mann und ihren gemeinsamen Kindern in trauter Familienidylle in ihrer Villa in Los Angeles; ein international was auf sich haltender deutscher Schauspieler und Frauenschwarm kann es sich ebensowenig leisten, dass ihm ein spießiges Image als treuer Familienvater anhaftet, weshalb er öffentlichkeitswirksam in einem Interview über seine sporadischen Ausflüge ans andere Ufer parliert; ein portugiesischer Weltfußballer muss, um dem unlängst vor der WM in Russland künstlich erzeugten regenbogenfarbenen Trend im Weltsport Nr. 1 Tribut zu zollen, seine globale Fangemeinde in den sozialen Netzwerken an experimentellen Erfahrungen mit gleichgeschlechtlichen Partnern teilhaben lassen etc. ... So wie in früheren Zeiten Heilige das Volk inspiriert haben, orientieren sich die Massen heute nach den Idolen der Neuzeit. Jüngstes Resultat: Quasi über Nacht wird die "Ehe für alle" eingeführt, obwohl für die Väter des Grundgesetzes in Bezug auf das Eheverständnis im vormals christlichen Deutschland noch Konsens darüber bestand, "dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat und dass Er gesagt hat: ´Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden, und die zwei werden ein Fleisch sein`. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen" (Mt. 19: 4-6; vgl. Mk. 10: 6-9; s. Gen. 2: 24). Diese, und nur diese Verbindung, wurde vom Gesetzgeber unter besonderen Schutz gestellt, damals... Und stand die Ehe ohnehin nicht seit ehedem allen offen - Männern wie Frauen?! Wer wird sich hier nicht auf infame Art und Weise überrumpelt und übergangen fühlen?! Es ist beispiellos, wie Gottes Gebot mutwillig vom Menschen aufgehoben wird. Das traditionelle Familienbild wird im Gegensatz dazu seit Jahrzehnten durch perfide manipulative Meinungsbildung der Lächerlichkeit preisgegeben (Stichwort: "Herdprämie"). Wenn heute eine normale, europäisch aussehende Frau (ohne Kopftuch bzw. Piercing und Tätowierungen) mit mehr als drei Kindern auf der Strasse geht, drehen sich die Leute bereits nach ihr um... Auch ist es beileibe keine Seltenheit mehr, dass sich mehrfache Eltern nach einer Trennung vom Ehepartner sexuell umorientieren, und die eigenen Kinder das auch noch als völlig normal betrachten. Längst vorbei sind die Zeiten, als Hollywood-Diven das prüde Pre-Woodstock Amerika mit amourösen Enthüllungen schockierten oder Rockstars wegen Drogenmissbrauchs genüsslich im umsatzsteigernden Rampenlicht standen. Mittlerweile gehören solche Verhaltensweisen von Jugend an zum Grundrepertoire des Durchschnittsmenschen! Heute bedarf es ganz anderer Maßstäbe, um die bürgerliche Mitte noch provozieren zu können. Warum sollte deshalb Nekrophilie nicht bald "en vogue" sein? Normal sein gilt ja bald als Schande. Wenn ich die Absicht hätte, diese Gesellschaft zu zerstören, würde ich angesichts des rapide wachsenden Anteils von Muslimen an der Gesamtbevölkerung keine bessere Methode erfinden können, als das, was gerade abläuft. Und was ist, wenn sich Salafisten jetzt auch an die "Ehe für alle" klammern und (aus ihrer Sicht völlig zurecht) fordern, dass die Ehe nicht nur auf zwei Personen beschränkt werden darf?! ... Die Sozialkassen werden sich freuen! Früher dachte man bei derartigen Quantensprüngen noch in Generationen, heute - in Legislaturperioden. Es wäre an der Zeit, eine für Jahrzehnte verbindliche ethische Untergrenze auszuhandeln, unter welche (auch die kirchlich sanktionierte) Moralvorstellung niemals herabrutschen darf. Sonst werden wir beinahe täglich neue Rekordtiefststände auf der nach unten offenen Sittlichkeitsskala melden können. Wie gut, dass wir als "kleine Herde" (Lk. 12: 32) Halt im Glauben finden können und nicht nur am heutigen Tag den himmlischen Beistand der Heiligen des Deutschen Landes für unser irdisches Leben erflehen dürfen. Amen. _________________________________________________________________________________________ *) Die Rede ist hier ausdrücklich nicht von Intersexuellen, deren Geschlecht von Geburt nicht eindeutig definert ist und die folglich vor der objektiven Notwendigkeit einer operativ herbeigeführten Entscheidung stehen.
Jahr:
2017
Orignalsprache:
Deutsch