Geistliche Ratschläge eines Starzen

47. Die Liebe tilgt viele Sünden. Wenn ihr für die Traurigen ein Trost, für die Unglücklichen - Erleichterung, für die Armen eine Hilfe, für die Waisen - Vater und Mutter, für die Kranken - Beruhigung, für die Untergebenen - mitfühlende Vorgesetzte, für die Verirrten - Wegweiser zur Rettung der Seele und für jeden Christen eifrige Helfer sein werdet, so werden durch eure Liebe zu euren jüngeren Brüdern und Gliedern des Leibes unseres Herrn Jesus Christus nicht nur eure Sünden getilgt, sondern ihr werdet auch das Angesicht des Herrn schauen und euch ewig freuen.
48. Haltet euren Mund so viel wie möglich geschlossen, gewöhnt euer Herz an das Jesusgebet, haltet euch in allem zurück, und ihr werdet die kostbare Gabe erhalten - die Liebe Gottes zu euch.
49. Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist. Während ihr eure äußeren Angelegenheiten erledigt, die zum Lebensablauf gehören, bleibt im Herzen ununterbrochen Knechte Gottes und lebt in diesem Babylon, unserer Welt, mit dem stetigen Gedanken an euer himmlisches Jerusalem und daran, wofür ihr bestimmt seid.
50. Gebt euer Wohlleben auf und werdet Knechte des Herrn Jesus Christus. Meidet Behaglichkeit, flieht vor Luxus, und seid nicht hochmütig gegenüber euren Untergebenen; vor Gott seid ihr  mit ihnen gleich, denn unser Herr ruft sie mit den gleichen Worten zum Heiligen Abendmahl wie euch: "Nehmet, esset, das ist Mein Leib... trinket alle daraus, das ist Mein Blut, welches vergossen wird  für Viele zur Vergebung der Sünden...".
51. Tiefliegende Täler sind fast immer fruchtbar, hohe Berge aber trocken und unfruchtbar; ebenso ist die Kornähre, die den Kopf hochhält, immer leer, die aber  geneigt dasteht, hat viele Körner. Habt ein demütiges Herz und ihr werdet alles erlangen, was zur Rettung nötig ist.
52. Das tiefe, fruchtbare Tal bekommt den Regen  direkt aus den Wolken und durch das Wasser, das von den Bergen herabfließt. So ist es auch mit der Demut. Mit dem Regen meine ich die Gnade Gottes, die den Demütigen direkt von Gott und durch die Menschen, welche bereits in die-sem Leben von Gott außerwählt sind, gegeben wird. Wenn ihr euer inneres Leben demütig dem Willen Gottes unterstellt und es für die Feinde Got-tes verschlossen haltet, so kommt der Tröster, der Heilige Geist zu euch und nimmt in euch Wohnung.
53. Vergeßt den breiten Weg; Gott führt euch aus Gnade den engen Pfad ins Himmelreich. Der andere Weg führt ins ewige Verderben.
54. Für euch und für mich selbst wünsche ich in diesem Leben nur reingewaschen zu werden von Sünden, und ich bitte den Herrn, Er möchte mit uns alles tun, womit es ihm belieben wird, uns zu läutern und unsere Gesetzlosigkeit abzuwaschen, selbst wenn wir dafür Ehrlosigkeit und Erniedrigung zu erdulden hätten. Wir müssen nach Gottes Geboten leben und nicht danach, was die Menschen für gut befinden.
55. Sucht die Einsamkeit, die zum Wohl eurer Seelen dient, und nachdem ihr euch vollkommen den Befehlen des Himmlischen Vaters untergeordnet habt, gewöhnt euer Herz an das ununterbrochene Jesusgebet. Wenn der Herrgott in euch wohnt, werdet ihr in allem geduldiger, liebevoller und demütiger sein.
56. Hütet euch davor, daß Faulheit euren geistigen Eifer schwächt. Faulheit ist der erste Feind für die, welche weit vom Vater entfernt leben. Aber gebt die Hoffnung auf die Rettung eurer Seelen auch dann nicht auf und seid nicht übermäßig traurig, wenn euer Eifer manchmal nachläßt.
57. Selbst wenn wir Gutes im Namen des Herrn Jesus Christus tun, so werden uns trotzdem nicht eigentlich die Taten retten, sondern die Gnade Gottes. Möchte der Herr, ihr meine Freunde, niemals in eurem ganzen Leben Seine Gnade von euch abziehen. Ob ihr nun schwach seid oder schlecht, kommt alle zum barmherzigen Herrn Jesus Christus und hofft fest auf Ihn; in dieser Hoffnung werdet ihr niemals enttäuscht werden.
(entnommen aus: S. Nilus: Svjatynja pod spudom)