Die Zweite Geburt - Unterweisungen für Täuflinge
Der Zweck der Taufe
Viele von denen, die zur heiligen Taufe kommen, sind sich der Wichtigkeit dieses Schrittes, seines Sinnes und seiner Bedeutung nicht bewusst.
- Wofür wollen Sie sich taufen lassen, was erhoffen Sie von der Teilhaftigkeit an diesem großen Sakrament zu erhalten? — diese Frage wird Erwachsenen gestellt.
- Mit welchem Zweck lassen wir Kinder taufen? — diese Frage wird Taufpaten gestellt.
Selten kann man richtige Antworten hören.
Die Menschen sagen: «um getauft zu sein», oder: «Russen sollen getauft sein», oder: «um zu glauben und gesund zu sein», oder: «um den Glauben zu haben», und so weiter.
Es macht kaum Sinn, die Haltlosigkeit solcher Antworten ausführlich zu analysieren. Sie sind wie „Öl ist ölig“ oder „Wofür fahren Sie nach Moskau?“ – „Um in Moskau zu sein“.
Den Glauben kann auch ein ungetaufter Mensch haben. Darüber hinaus darf ein Mensch, der keinen Glauben hat, nicht zur Taufe zugelassen werden, ausgenommen Kleinkinder.
Also sollte man bereits glauben und sich erst dann taufen lassen; nicht in der Taufe den Glauben suchen, sondern gläubig zur Taufe kommen. Der Heiland sagte: Wer da glaubt und getauft wird, wird errettet werden (Mk. 16, 16[1]). Also geht der Glaube der Taufe voran.
Viele kommen ohne jegliche Vorbereitung und denken, dass sie kurz unter Wasser getaucht werden, und das wäre es, sie seien schon getauft.
Im zwölften Jahrhundert kamen in den Patriarchensynod[1] im Konstantinopel manche Türken, die behaupteten, sie wären Christen. „Wie kam es dazu, dass man Euch Türken, Mohammedaner, getauft hat?“ — wurden sie gefragt. Sie antworteten, dass sie, Türken, eine Sitte hatten, ihre Kinder bei den orthodoxen Priestern taufen zu lassen, denn ihrer Meinung nach befand sich in jedem neugeborenen Kind ein böser Geist, der „wie ein Hund stank“, solange das Kind die Christliche Taufe nicht bekommen habe.
Der Synod erkannte solch eine Taufe nicht an, denn sie wurde nicht als Mittel gesucht, das den Menschen von jeglichem seelischen Makel bereinigt, erleuchtet und heiligt, nicht mit einer guten orthodoxen Absicht, sondern wie eine „körperliche Arznei“ und Magie (s. Bischof Nikodim Milasch. Die Regeln der Orthodoxen Kirche mit Deutungen. St.Petersburg, 1911, Band 1. S. 615).
Wenn Jungen und Mädchen an einer Hoch- oder Fachschule studieren wollen, wagen sie nicht, ohne Vorbereitung zur Aufnahmeprüfung zu kommen. Bei der Taufe ist das Anliegen jedoch ungleich größer und furchtbarer, hier stehen Gott und Seine Engel selbst vor, die Euren Glauben und Eure Bereitschaft annehmen, und Ihr erschauert nicht.
Menschen, die zur Taufe kommen, werden manchmal gefragt, ob sie zu Gott beten. Sehr häufig lautet die Antwort „Nein“; manche sagen sogar noch: «Wie kann ein Ungetaufter beten, wenn er nicht getauft ist?»
Gerade ein Ungetaufter sollte vielleicht sogar mehr dafür beten, dass Gott ihn der Heiligen Taufe würdigt.
Aus den Vitae solcher Heiligen wie Basilius der Große[2], Gregor von Nazianz[3], Johannes Chrysostomos[4], Konstantin der Große[5], der Großmärtyrer Panteleimon[6] und viele andere sehen wir, wie lange sie vor der Taufe gebetet, Gottesdienste im Gotteshaus besucht und die Dogmen des heiligen Glaubens studiert hatten; noch vor dem Sakrament der Taufe hatten sie Wunder mit ihren inbrünstigen Gebeten bewirkt.
Also ist es vor der Taufe erforderlich, die Wahrheiten des Heiligen Glaubens zu studieren sowie das Evangelium zu lesen. Christus erließ den Aposteln das Gebot: Gehet [nun] hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes (Mt. 28, 19).
Die 78. Regel des Sechsten Ökumenischen Konzils besagt: „Diejenigen, die sich auf die Taufe vorbereiten, müssen den Glauben studieren und am fünften Tag der Woche dem Bischof oder den Priestern eine Antwort geben (also eine gewisse Prüfung bestehen)“ (Bischof Nikodim Milasch, Band I, Seite 569).
Damit sind zum Studieren mindestens fünf Tage gegeben; früher dauerte dieses Studium (die Katechese) bis zu drei Jahren.
Der Zweck der Taufe soll nur eins sein: die Vereinigung mit Gott und der Empfang seiner Gnade. Man sollte nicht etwa Gesundheit, Klugheit oder Lernfähigkeit darin suchen. Sie sind nebensächlich und dürfen das Wichtigste nicht überdecken. Christus sagte: Trachtet aber zuerst nach dem Reiche Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. (Mt. 6, 33).
Der Heilige Fürst Wladimir[7] kam zum Taufbecken mit dem Wunsch, dieses Reich zu empfangen, bekam aber nicht nur dieses, sondern auch seine Augen begannen wieder zu sehen, er wurde von der Blindheit geheilt, wie es in den Annalen beschrieben ist.
Vergesst nicht, oder, besser gesagt, seid Euch dessen bewusst, wohin Ihr gekommen seid!
Tausend Jahre vor Christus kamen Juden zu dem Berg Gottes. Dabei hatten sie Moses als Ihren Fürbitter. Jene alttestamentarische Erscheinung war jedoch so furchtbar, dass Moses sagte: „Ich bin voll Furcht und Zittern" (Hebr. 12, 21). Was kann man denn darüber sagen, woran Ihr Euch nahet?!
So spricht darüber der Heilige Apostel Paulus: ihr seid gekommen zum Berge Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem; und zu Myriaden von Engeln, der allgemeinen Versammlung; und zu der Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln angeschrieben sind; und zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten. (Hebr. 12, 22-23).
Für Euch öffnet sich der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. (2 Petr. 1, 11).
Die Taufe besteht nicht in dem Abwaschen der Unreinheit des Fleisches, sondern das Begehren eines guten Gewissens vor Gott, durch die Auferstehung Jesu Christi (1 Petr. 3, 21).
Darüber sprechen wir nun mal ausführlicher.
Über Gott
Gott war immer, ist immer und wird immer sein. Er ist der Anfang und die Ursache von allem, was existiert. Gott ist unbegreiflich, unsichtbar, nicht erschaffen, ewig.
Gott ist der Vater, Gott ist der Sohn und Gott ist der Heilige Geist. Jedoch nicht drei Götter, sondern ein Gott. Die Gesetze der Arithmetik und der Mathematik sind auf Gott, den Schöpfer der Gesetze, nicht anzuwenden.
Der Schöpfer ist der Vater, der Schöpfer ist der Sohn und der Schöpfer ist der Heilige Geist, jedoch ist das nicht drei Schöpfer, sondern ein Schöpfer. Gott wird auch die Dreifaltigkeit genannt.
Wie die Geburt des Sohnes ist, können wir nicht verstehen. Nur in Anpassung an unsere menschlichen Begriffe wird sie so genannt. Gott der Sohn wird auch Wort genannt. Der menschliche Sinn äußert sich mittels des Wortes. Was hat ein Mensch im Sinn? Wie soll man das erfahren, wenn er kein Wort sagt?
Ebenso öffnet sich uns Gott der Vater (der überweltliche Sinn) durch das Wort, also durch seinen Sohn.
Im Evangelium von Johannes steht: Im Anfang war das Wort (im Anfang - das bedeutet: noch vor dem Dasein der Welt, also immer), und das Wort war bei Gott, denn Wort und Vater sind ein Wesen, und das Wort war Gott. Das bedeutet, der Sohn Gottes - das Wort - ist Gott und dem Vater gleich ehrenhaft. Alles ward durch dasselbe, und ohne dasselbe ward auch nicht eines, das geworden ist. (Joh. 1, 1—3).
Das heißt, dem Evangelium nach bekam alles, was auf der Welt existiert und was den Anfang seines Daseins hat, diesen Anfang durch den Sohn, der als „das Wort“ bezeichnet wird. Er ist der Schöpfer von allem, was existiert. Nur Gott allein hat keinen Anfang und ist nicht erschaffen.
Der Vater hat keinen Anfang, der Sohn hat keinen Anfang, der Heilige Geist hat keinen Anfang, aber das sind nicht drei Anfangslose, sondern Ein Anfangloser.
Die Schöpfung der unsichtbaren Welt
Wir unterteilen die Welt in die sichtbare und die unsichtbare oder, was für uns verständlicher ist, in die materielle und die spirituelle.
In unserer materiellen Welt gibt es vieles, was unsichtbar ist. Unsichtbar sind Luft, Schall, Magnetismus, elektrische Ladung und so weiter. Von den so genannten elektromagnetischen Wellen gehört nur ein sehr geringer Teil dem sichtbaren Spektrum an. Nehmen wir jedoch zum Beispiel die ultravioletten Strahlen, die unsichtbar sind, aber auf Photopapier abbildbar, welches sie schwarz färben. Radiowellen sind unsichtbar, können aber mit einem Empfänger eingefangen werden. Röntgenstrahlen sind unsichtbar, aber auf einem fluoreszierenden Bildschirm abbildbar.
All das oben erwähnte kann mit physikalischen oder chemischen Mitteln aufgefunden und erkannt werden; wir ordnen es der sichtbaren Welt zu.
Außer dieser gibt es jedoch eine andere Welt, die unsichtbare Welt. Gott der Herr erschuf sie vor der sichtbaren Welt. Dies ist die Welt der Geister, oder die Welt der Engel.
Der Mensch kann die Existenz des Geistes mit physikalischen Mitteln bzw. Methoden prinzipiell nicht auffinden. Nichtsdestotrotz existieren Geister, sie können sogar in dieser oder jener Form von Menschen gesehen werden - durch die besondere Vorsehung Gottes, manchmal jedoch auch nach dem Willen dieser Geister, wenn Gott ihnen erlaubt, zu erscheinen. Aber auch in der unsichtbaren Form beeinflussen sie den Menschen, flüstern ihm diese oder jene Gedanken ein, die der Mensch annehmen oder ablehnen kann.
Die Natur der Geister heißt „die einfache Natur“, die Natur von Menschen und Tieren „die komplexe Natur“.
Ein Mensch hat einen Kopf, ein Gehirn, ein Herz, Hände, Haut, Haare, Knochen, ein Kreislaufsystem, ein Nervensystem und eine Menge anderer Organe. All das, zusammen genommen, ergibt seinen Körper. Also ist er komplex.
Ein Geist hat jedoch keinen Körper, er ist körperlos – er hat keine Hände, keine Beine, keine Flügel, keinen Kopf. Alles ist eins. Daher ist er einfach. Nur Maler müssen ihn auf Bildern irgendwie darstellen.
Gott erschuf die Geister bzw. Engel so, dass sie einen freien Willen haben. Das bedeutet, sie konnten im Einklang mit dem Willen Gottes agieren und wollen, wie Gott es wünschte. Sie konnten sich Ihm aber auch widersetzen und Ihm ihren eigenen Willen entgegenstellen.
Ein Teil der Geister bzw. Engel fiel, unterwarf sich also Gott nicht; daher heißen sie gefallene Geister oder Dämonen. Ihr Häuptling heißt Satan, Diabolus, oder umgangssprachlich, Teufel.
Engel, die hellen Geister, werden auf Bildern und Ikonen als Menschen mit Flügeln dargestellt. Die Flügel symbolisieren die Schnelligkeit ihrer Bewegungen von einem Ort zum anderen.
Seraphim, was bedeutet „die Feurigen“, werden auf Ikonen häufig in roter Farbe dargestellt.
Dämonen werden schwarz dargestellt, mit Hörnern, Hufen und widerlichem Äußeren, denn sie sind die Geister des Bösen und alles Schlimmen.
Also ist die Darstellung von Geistern auf Ikonen symbolisch.
Die Schöpfung der sichtbaren Welt und des Menschen
Nach der Schöpfung der unsichtbaren Welt erschuf Gott auch die sichtbare: Erde, Luft, Wasser, das Sonnensystem und andere Sternensysteme, Er erschuf Fische, Vögel, verschiedene Tiere und schließlich den Menschen.
Der Mensch wurde von Gott nach allem anderen als Krone der Schöpfung erschaffen. Nach seiner Natur sollte der Mensch die sichtbare und die unsichtbare Welt vereinen. In seiner physikalischen Funktionen, dem Bau des Körpers - des Gerippes, des Gehirns, des Herzens und anderer Organe - unterscheidet er sich nicht von den Tieren. Aber was seinen Verstand betrifft, unterscheidet er sich von diesen von Grund auf, qualitativ. Wie die Engel wurde er mit freiem Willen erschaffen. Er konnte sich dem Willen Gottes und Seinen Geboten unterwerfen, konnte jedoch auch nach seinem eigenen Willen und gegen den Willen Gottes handeln.
Bei der Erschaffung des Menschen hauchte Gott ihm den Atem des Lebens ein, also die Gnade seines Heiligen Geistes. Der Mensch wurde erschaffen, um mit Gott und in Gott zu leben, um sich ständig in Gemeinschaft mit Ihm, also in ewiger Seligkeit, Zufriedenheit und Freude zu befinden.
So wurden die ersten Menschen erschaffen. Adam und Eva, auch wie die ganze Natur, wurden als unverweslich erschaffen, und alles Lebende als unsterblich. Der Mensch konnte sich weder verletzen, noch niederstürzen, noch im Feuer verbrennen, noch ertrinken, noch ersticken; nicht einmal Müdigkeit oder Krankheit oder Schwermut, Hunger, Kälte, Hitze, Alter oder ähnliches verspüren. All das zusammengenommen heißt Verwesung oder Vergänglichkeit.
Gott - sagte der allerweiseste Salomo - hat den Menschen zur Unvergänglichkeit erschaffen und ihn zum Bild seines eigenen Wesens gemacht, doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt. (Weish. 2, 23-24[2]).
Wie kam denn der Tod in die Welt hinein? Wie verloren der Mensch und die Tiere die Unverweslichkeit und wurden verweslich?
Der Fall des Menschen. Der Verlust der Unverweslichkeit
Gott erschuf den Menschen so, dass er einen freien Willen hat. Der Mensch hätte sich dem Willens des Schöpfers unterwerfen können und so handeln, wie ER es gebot; er hätte sich diesem Gebot aber auch zuwiderhandeln können. Gott gab dem Menschen das Gebot, damit seine Seele sich in Gehorsamkeit stärken konnte, aber der Mensch fiel freiwillig von Gott ab, indem er dieses Gebot brach. Er hätte es sowohl brechen als auch einhalten können. Nicht das Vorherwissen Gottes bestimmte den Willen des gefallenen Menschen, sondern umgekehrt - der Fall des Menschen wurde von Gott vorhergesehen, ebenso wie unsere Wiederherstellung durch seinen Sohn vorhergesehen worden war, und zwar noch vor der Grundlegung der Welt.
Derartig ist auch unser jetziger Zustand im Sinne dessen, dass jeder von uns sich retten lassen kann, und jeder aber auch sterben kann, wenn er die rettende Hand ablenkt, die Gott ihm reicht. Gott will, dass niemand stirbt - im Gegenteil will und wünscht ER das Leben für jeden von uns; so spricht der Prophet (Hes. 18, 32). Aber obwohl jeder von uns selbst entscheidet, ob er die von Gott angebotene Errettung annimmt oder nicht, kennt Gott der Herr sicherlich denjenigen im voraus, wer das Heil annehmen und wer es ablehnen wird. So ähnlich kann ein erfahrener Schachspieler, der ein Spiel anderer beobachtet, häufig das Ergebnis dieses Spieles sofort vorhersehen. Allerdings entscheidet nicht seine Vorsehung über Gewinnen oder Verlieren, sondern die Aufmerksamkeit, Besonnenheit und Geschicklichkeit der Spieler.
Hören wir den Heiligen Symeon den Neuen Theologen[8]: „Der urgeschaffene Adam (der erste von Gott geschaffene Mensch), verfiel, während er im Paradies war, nach der Einflüsterung der Schlange in Hochmut, und nachdem er anfing zu träumen, Gott zu sein, wie der Teufel ihm gesagt hatte, kostete er (die Frucht) von dem Baum, von dem Gott ihm geboten hatte, nicht zu essen. Dafür wurde er, zur Demütigung seines Hochmutes, den größten Ahndungen - Verwesung und Tod - anheimgegeben. (…) Adam sündigte mit einer großen Sünde, denn er hatte die Wörter Gottes nicht geglaubt, die Wörter der Schlange jedoch geglaubt. Vergleiche einmal Gott und die Schlange miteinander, und du wirst sehen, wie groß die Sünde des allerweisesten Adams war“ (Katechese 1, § 1).
Nachdem er [die verbotene Frucht] gekostet hatte, erkannte Adam sofort seine Nacktheit, d.h. er fühlte, dass die Gnade Gottes ihm entzogen worden war. „Also starb Adam seelisch in dem Moment, als er kostete, und später (…) starb er auch leiblich, denn so wie der Tod des Leibes bedeutet, dass die Seele sich von ihm abtrennt, bedeutet der Tod der Seele, dass der Heilige Geist sich von ihr abtrennt, der den Menschen behüten soll, wie es Gott, der ihn geschaffen hatte, es ihm wohl wollte, damit er wie die Engel Gottes lebe, die, indem sie fortwährend vom Heiligen Geist erleuchtet werden, unbeweglich sind, etwas Böses zu tun. Danach, aufgrund dieser Ursache [Sündenfall] wurde das ganze menschliche Geschlecht so wie sein Urvater Adam durch den Sündenfall wurde, also sterblich, d.h. sterblich mit Seele und mit Leib“ (Katechese 1, § 2).
"So wie der Leib stirbt, wenn die Seele sich von ihm trennt, so stirbt die Seele, wenn der Heilige Geist sich von der Seele trennt“ (Katechese 4, § 1).
In einem Leib, dem die Seele fehlt, nisten sich Würmer ein, während in einer Seele, der die Gnade des Geistes fehlt, sich Neid, List, Lügen, Hass, Geldgier, Raublust, vernunftwidrige Begehrlichkeit, üble Nachrede, Streitsucht, Spottlust, Ehrgeiz, Eidesbruch und falsche Versprechungen, Gottvergessenheit, Frechheit, Schamlosigkeit und alles andere Böse einnisten (vgl. Katechese 4, § 1).
Der Mensch, der von Gott erschaffen wurde, um mit Gott und in Gott zu leben, ist zu einer Behausung von Leidenschaften und allen möglichen Unreinheiten geworden. Nicht nur die physikalische Natur des Menschen hat sich verdorben, indem sie anfällig für Krankheiten, Unbehagen, Müdigkeit und das Alter geworden ist, sondern auch seine moralische Natur. So will der Mensch etwas Gutes tun, schafft es aber nicht, sondern macht häufig ganz das Gegenteil. Er will sich nicht ärgern und ärgert sich doch; er will keinen Alkohol trinken und trinkt doch. Der Mensch ist zum Sklaven der Leidenschaften geworden, und der Teufel, der den Menschen verführte, hat ihn sich dienstbar gemacht und unterjocht. Der Mensch nimmt Gott nicht mehr so wahr, wie Adam Ihn vor dem Sündenfall wahrgenommen hatte; er kann Ihn nicht mehr so spüren wie Adam. Der Mensch kann nur zu Gott hin wollen, sich nach Gott sehnen, zu Gott emporstreben, eine neue Vereinigung mit Ihm suchen und sich wünschen, den verspielten Bund mit Ihm wieder aufzunehmen. Selbst das Wort „Religion“ bedeutet ja „Wiedervereinigung“ („re“ bedeutet „zurück“ oder „wieder“, „liga“ bedeutet „der Bund“). Die Wiedervereinigung mit wem? Sicherlich mit Gott. Der Heilige Symeon sagt: „Dem Sklaven ist von seiner einstigen Willkür nichts geblieben außer dem Wunsch und der Suche nach Freiheit. Und sogar diese wird er nur dann anstreben, wenn er sich durch das Joch der Sklaverei zu bedrückt fühlt. Wenn es aber so sein sollte, dass er in der Sklaverei seine Ruhe hat und keinen Beschwernissen begegnet, dann würde er nicht einmal die Freiheit wollen“ (Katechese 5, § 2). Der Ehrwürdige Makarios[9] sagt: "An dem Tag, als Adam fiel, kam Gott, und als dieser auf Seinem Wege durch das Paradies Adam sah, bemitleidete ER ihn gewissermaßen und sprach: ‚Bei all deinem Wohl, was hast du für ein großes Übel gewählt?! Nach solch einem Ruhm, was für eine Schmach lädst du auf dich! Warum bist du nun so verfinstert, so hässlich, so verweslich? Nach solch einem Licht, was für eine Dunkelheit ist über dich gekommen!’ Als Adam fiel und für Gott starb, reute es den Schöpfer, die Engel und alle Mächte, den Himmel und die Erde; alle Geschöpfe beweinten seinen Tod und Fall. Denn die Geschöpfe sahen, dass derjenige, der ihnen als König gegeben wurde, zum Sklaven der gegnerischen, und lügnerischen Kraft wurde, da der Fürst der Dunkelheit zu seinem Herrn geworden war“ (Makarios der Ägypter, Homilie 30, § 7).
Auf diese Art und Weise konnte die Kraft, die in der Frucht des von Gott verbotenen Baumes enthalten war, dem Menschen den körperlichen und seelischen Tod zufügen, als er sie entgegen Gottes Willen genoss (s. „Die Unterweisungen des Seraphim von Sarow[10] mit N.A. Motowilow[11] über den Zweck des christlichen Lebens“, Kap. V). Nicht, weil die Frucht etwa giftig gewesen wäre, sondern weil der Mensch sie unrechtzeitig gekostet hatte, ohne Übereinstimmung mit dem Willen Gottes. Wenn ein Kleinkind mit Nahrung für Erwachsene gefüttert wird, kann dieses Kind sterben, nicht weil das Essen schlecht ist, sondern weil es nicht zu seinem Alter passt.
Danach vertrieb Gott, wie es in der Bibel geschrieben steht, den Menschen aus dem Paradies, damit er nicht mehr vom Baum des Lebens essen konnte. Und das nicht, weil Gott etwa dem Menschen das Glück entziehen und etwas Böses antun wollte; im Gegenteil, ER wollte nicht, dass das tödliche Böse, welches in die menschliche Natur bereits hineingetreten war, dort in aller Ewigkeit verbleiben konnte, sondern dass die Wiederherrichtung des Menschen möglich werden möge. Denn das wirkliche Böse ist der Widerstand gegen den Willen Gottes, des Schöpfers.
Einige fragen nun: „Wozu hat Gott denn ein Gebot erlassen, welches der Mensch brechen konnte? Wozu hat ER diesen Baum gepflanzt?“ Oder: „Warum hat ER ihn nicht umzäunt, damit der Mensch keine Möglichkeit hatte, diese Frucht zu unpassender Zeit zu essen?”
Wir geben die Antwort mit den Worten des Heiligen Hierarchen Johannes Chrysostomos: das Gebot wurde Adam gegeben zur „Bestärkung seiner Seele in Gehorsamkeit (…) Eine andere Sache wäre es gewesen, wenn das Gebot schwer gewesen wäre, wenn nur das wenigste zu benutzen erlaubt wäre, auf die meisten Sachen dagegen verzichtet werden müsste (…) da aber alles durchaus im Überfluss vorhanden war und nur das wenigste untersagt, warum übte Adam seinem Wohltäter gegenüber keinen Gehorsam?” (Die Werke von Johannes Chrysostomos. P.P. Ssojkin Verlag, Band. 7, S. 345). Nur sein Wille war Schuld.
In diesem Fall änderte sich nicht nur die menschliche Natur, die aus der Unverweslichkeit heraus verweslich wurde, sondern es änderte sich auch die ganze Welt, die ganze unbelebte und belebte Natur. Alles wurde verweslich, alles Lebendige sterblich. Hunger, Dürren, Waldbrände, Überschwemmungen, Existenzkampf, das Auffressen der Schwachen durch die Starken - all das sind Erscheinungen der Verweslichkeit in der Natur.
Zusammen mit dem Menschen, dem Haupt aller Geschöpfe, veränderten sich eben alle Geschöpfe. Daher sagt Apostel Paulus: die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt (Röm. 8, 22). Aber, im Gegenteil zum Menschen wurde sie der Verwesung nicht durch ihren freien Willen ausgesetzt, über den sie nicht verfügt, sondern durch den Menschen. Daher wird ihre Wiederherrichtung zusammen mit der des Menschen stattfinden, ohne ihren Willen und ihre Bemühungen.
So ist die Verweslichkeit zustande gekommen. Über die gesamte Geburtskette, von den Eltern auf die Kinder, hat sie auch uns erreicht. Kaum wird ein Kleinkind geboren, beginnt es schon zu weinen, d.h. sich unwohl zu fühlen. Von den ersten Lebensschritten muss die Mutter es behüten, damit es sich nicht erkältet, nicht krank wird, damit es sich später kein Beinchen bricht, nicht vom Auto überfahren wird und so weiter. Aber sicherlich kann keine fürsorgliche Mutter das von ihr geborene Kind vor dem Tode behüten, der für jeden unvermeidlich ist.
Die Wiederherrichtung des Menschen und der Schöpfung
Als der aus dem Paradies vertriebene Mensch, nachdem er verweslich geworden und der Gemeinschaft mit Gott verlustig gegangen war, seinen miserablen Zustand begriff, fing er an zu weinen und Gott um Verzeihung zu bitten. Der Herr versprach, seinen Sonn zu schicken, der in die Welt kommen und sie von Sünde, Verdammung, Verwesung und Tod erretten werde.
Sein Ankommen wurde von den Propheten, diesen besonderen Menschen im auserwählten Volk Israel, angekündigt. Auch einige heidnische Schriftsteller prophezeiten Seine Ankunft (zum Beispiel Virgilius).
Und so nahm Gott, der Unsichtbare, der Unbegreifbare, der Unendliche, der Leiblose, Fleisch an. D.h., ER wurde bzw. machte sich zum Menschen, uns zuliebe; ER nahm unsere menschliche Natur auf sich. ER machte sich uns gleich, mit menschlicher Seele und Leib, aber ohne Sünde. ER machte sich zum Menschen, ohne dass ER aufhörte, Gott zu sein. Weder löste sich die menschliche Natur auf, noch vermischte sie sich mit der Gottheit, aber auch seine Gottheit erlitt durch seine Menschwerdung keinen Verlust bzw. keine Herabwürdigung.
Der Herr Jesus Christus kam auf die Erde, geboren von der Allerheiligsten Jungfrau Maria.
Die Zweite Person der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, der Sohn Gottes, wird in der Heiligen Schrift „das Wort“ genannt, denn so wie ein menschliches Wort einen Gedanken oder den Verstand eines Menschen erläutert, begreifen wir Gott durch das Väterliche Wort.
Dieses Wort, das immer schon da war, ist und sein wird und das Gott ist, nahm also Fleisch an. Das Wort ward Fleisch, - so steht es im Evangelium nach Johannes (Joh. 1, 14). Der Herr Jesus Christus nahm in seiner Fleischwerdung einen Körper an, beschaffen genau wie der unsrige.
Nachdem ER von der Heiligen Jungfrau geboren worden war, wurde ER von der mütterlichen Brust gestillt und wuchs heran. ER empfand sowohl Müdigkeit als auch Schlafbedürfnis, Hunger und Durst und all die Mühsal des Lebens, die auch wir ertragen. Am Ende wurde ER durch einen seiner Jünger, Judas, zum schändlichen Tode am Kreuz, zur Kreuzigung, verraten. ER ist freiwillig in diesen Tod gegangen, um uns vom Tode zu befreien, den unser Urvater Adam eigenwillig auf sich gezogen hatte. Der Herr wird das Lamm genannt, das vor der Grundlegung der Welt geschlachtet wurde (1. Petr. 1, 19—20), denn Gott hatte vor der Schöpfung der Welt entschieden, durch Ihn den Menschen und die Welt zu erretten. Der Herr litt am Kreuz, um uns vom Leiden zu befreien. ER starb, um uns vom Tode zu befreien. Danach ist ER auferstanden als der Erste der Toten, die auferstanden sind (1.Kor. 15, 20), denn so wie ER auferstanden ist, so obliegt es uns, an dem Tag unserer Auferstehung aufzuerstehen. Seit der Auferstehung hat Christus einen unverweslichen Leib, der nie mehr Hunger, Durst und Unbehagen verspürt; einen Leib, der nicht zum zweiten Mal gekreuzigt werden, dem nicht einmal mehr Schmerz zugefügt werden kann. So einen Leib werden auch wir bekommen, indem wir uns mit Christus am Tage unserer gemeinsamen Auferstehung vereinigen. So sagt auch der Heilige Apostel Paulus: Denn wenn wir mitgestorben sind (für die Sünde mitgestorben, um sie nicht weiterzuführen und uns Gott nicht zu widersetzen), so werden wir auch mitleben (2 Tim. 2, 11). Genau so werden bei der Auferstehung der Toten unsere verweslichen, verfaulten und zu Staub gewordenen Körper, so etwa wie in die Erde gesäte Samen, bei der Auferweckung eine bessere Frucht ergeben und wieder belebt werden: nach dem Ebenbild des Leibes Christi werden sie unverweslich sein. Der Apostel sagt:Es wird gesät in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit. Es wird gesät in Unehre, es wird auferweckt in Herrlichkeit; es wird gesät in Schwachheit, es wird auferweckt in Kraft; es wird gesät ein natürlicher Leib, es wird auferweckt ein geistiger Leib (1 Kor. 15, 42—44). Denn die Toten werden auferweckt werden unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dieses Verwesliche muß Unverweslichkeit anziehen, und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen. (1 Kor. 15, 52—53).
Manche werden fragen: „Wird unser alter Körper unverweslich sein, oder wird es ein neuer Körper sein?“
Stellt Euch ein Ziegelhaus vor, in dem Ziegelsteine, einer nach dem anderen, ständig herausgenommen werden und durch neue ersetzt werden. Nachdem 13 Jahre vergangen sind, stellte sich heraus, dass das Haus genauso dasteht wie immer, aber alle seine Ziegelsteine sind neue, andere. So ist auch unser Körper: alle Zellen unseres Organismus werden ständig erneuert, ersetzt, und, wie die Biologie lehrt, nach 13 Jahren gibt es keine einzige alte Zelle mehr. Ist das so, dass ich. weil all meine Zellen neu sind, nicht mehr derjenige bin, der ich als Kind war? Oder hatte ich, als ich ein Kind war, einen anderen Körper als meinen heutigen? Mein Körper ist geblieben, aber die gesamte Substanz hat sich erneuert. So ähnlich kann man sich auch vorstellen, wie der Körper am Tage der gemeinsamen Auferstehung sein wird. Der Herr hat nicht nur unseren menschlichen Leib unverweslich gemacht, sondern ER hat ihn auch in den Himmel, - dorthin, wo sein Vater ist, - emporgebracht. Dorthin hat ER unsere menschliche Natur emporgebracht.
Der Herr wird auf die Erde zurückkommen, jedoch nicht wie beim ersten Mal, als ER in einem kleinen Land in Erniedrigung geboren wurde, wobei wenige von seiner Geburt wussten; im Gegenteil, ER wird in der größten Ehre kommen, und dann werden die Toten auferstehen, die ganze Natur wird erneuert, die Schöpfung wird von der Knechtschaft des Verderbnisses freigemacht werden (Röm. 8, 21), und alle, die sich mit Christus vereinigt haben, werden mit IHM auch dort im ewigen, endlosen Leben sein.
Über das Sakrament des Leibes und des Blutes Christi
Unser Herr Jesus Christus, der zu uns gekommen ist und in seiner Menschwerdung unseren menschlichen, allerdings nicht von Sünde verseuchten, Leib und unser Blut annahm, wollte unsere durch Sünde verdorbene Natur mit seinem Leib und Blut erneuern. Wird das Blut eines einfachen Menschen einem Kranken verabreicht, so bringt ihn das häufig wieder zu Kräften und rettete ihn von dem Tod. Was kann man denn über den Leib und das Blut unseres Heilands sagen, der dies an uns gegeben hat, damit wir nicht ein vorübergehendes, sondern das ewige Leben erlangen? Aber das Blut des Heilandes kann man uns nicht einfach so verabreichen, wie es die Ärzte bei der Behandlung tun, sondern es wird uns als Speise dargereicht, wobei es wie Brot und Wein aussieht und sich mit unserem Organismus vereint. Der Herr sagt so: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, daß ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch selbst. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage (Joh. 6, 53—54), und auch: wer dieses Brot isst, wird leben in Ewigkeit (Joh. 6, 58).
Im Evangelium wird über das Abendmahl Jesu Christi mit seinen Jüngern berichtet. Vor seinem Leiden am Kreuz kam Er in ein Obergemach, ließ sich dort mit Seinen zwölf Aposteln nieder, nahm das Brot, brach, segnete und reichte es ihnen und sprach: Nehmt, esst, dies ist mein Leib, der für Euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis. (Mt. 26, 26; Мk. 14, 22; Lk. 22, 19). Danach nahm der Heiland einen Kelch und gab ihn ebenso den Aposteln und sprach: Trinkt alle daraus! Denn das ist Mein Blut, das des Neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. (Mt. 26, 27-28; Mk. 14, 23-24; Lk. 22, 20).
Ebenso werdet Ihr Täuflinge nach der Taufe zu Teilnehmern an diesem Abendmahl, an diesem größten Mysterium, als ob Ihr Euch zusammen mit den Aposteln in jenem Zimmer befändet.
Darum beten wir: Oh Sohn Gottes, nimm mich heute als Kommunikanten auf (d.h. als Teilnehmer an deinem Abendmahl), Deinen Feinden will ich das Geheimnis nicht verraten, dir auch nicht einen Kuss geben wie Judas (Mt. 26, 48—49; Мk. 14, 44—45; Lk. 22, 47), sondern wie der Räuber bekenne ich dir: Gedenke meiner, Herr, in deinem Reich (Lk. 23, 40—42).
Auf die Teilnahme an diesem größten Abendmahl muss man sich durch Gebete vorbereiten.
Die Ordnung (Ablauf) der Heiligen Taufe
Das erste Gebet, das über diejenigen gesprochen wird, die zur Heiligen Taufe antreten, ist das Gebet der Namengebung. Dem Täufling wird der Name Gottes gegeben, so wie ein Siegel; denn der Herr kennt, die sein sind (2 Tim. 2, 19). Der Name Gottes, mit dem der Mensch besiegelt wird, ist ein Göttliches Siegel, welches, obwohl für Menschen unsichtbar, für Geister sichtbar ist. An einigen Stellen der Apokalypse steht geschrieben, dass der Herr Seine Knechte versiegelt (Off. 7, 3; 14, 1), und der Böse und Antichrist die seinen (Off. 13, 16). Daher beten wir dafür, dass der Name Gottes nicht “verleugnet“ wird, d.h., dass dieses Siegel nicht abgerieben wird und der Täufling diesen Namen nicht schändet, sondern würdig trägt.
In den darauf folgenden Gebeten wird der Täufling schon „neu besiegelter Krieger Christi unseres Gottes“ genannt - ein Krieger, der den Kampf gegen den Teufel führen und ihn durch die Kraft Christi besiegen wird. Wir beten auch dafür, dass das Licht Gottes sich ihm einpräge und dass das Kreuz des Gottessohnes sich seinem Herzen und seinen Gedanken einpräge, damit er die vergänglichen Begierden der Welt meide - nicht der Welt als Schöpfung Gottes, was unvernünftig wäre, sondern der Welt der Sünden und vergänglichen irdischen Begierden, jener Geschwüre, die die Ursünde hineingebracht hat. Daher sagt der Apostel Johannes: Liebet nicht die Welt noch was in der Welt ist. (1 Joh. 2, 15). Und auch: die ganze Welt liegt in dem Bösen. (1 Joh. 5, 19). Wir beten auch dafür, dass der Täufling das Siegel heil und „unaufgebrochen“ aufbewahrt und dadurch die Seligkeit der Auserwählten im Reiche Gottes bekommt. Die Taufe selbst, insbesondere die Myronsalbung, nennt man auch Siegel, die auf den Täufling mit dem Namen Gottes angebracht werden.
So wird Euch der große und ehrfurchterregende Name Gottes gegeben. Der zweite Name, den Ihr tragen werdet, wird zu Ehren eines Heiligen gegeben.
Danach werden drei Exorzismen gesprochen. In den zwei ersten wird der Teufel durch den Namen Christi ausgetrieben und gebannt. Es wird ihm befohlen, herauszukommen, von dem Geschöpf Gottes zu weichen und nie wieder zu ihm zurückzukehren, es wird ihm befohlen, von dem durch den Namen Christi Neubesiegelten zu weichen. Diese Gebete werden gesprochen, denn nach dem Fall des Menschen und seiner Ungehorsamkeit gegen Gott hat der Lügner ihn überwältigt und quasi zu seinem Sklaven gemacht. So will ein Mensch zum Beispiel nicht in Wut geraten, schafft es jedoch nicht und gerät doch in Wut. Auf diese Weise hat der Lügner den Menschen versklavt und zum Sklaven der Leidenschaften gemacht. Dafür beten wir im dritten Gebet: „Erlöse ihn (oder sie) von der Versklavung durch den Feind, nehme ihn in dein himmlisches Reich…“ Der Lügner, der sich im Herzen des ungetauften Menschen verborgen hat, wird mit dem Namen Gottes ausgetrieben. Nach der Taufe kann er den Menschen nur noch von außen verführen, nicht mehr von innen wie zuvor.
Der Täufling soll dem Satan und all seinen Werken entsagen; nicht nur solchen wie Diebstahl, Mord, Unzucht, sondern auch Nachträglichkeit, Zorn, Neid and allem, was der Lehre Christi widerspricht.
Als Zeichnen des vollkommenen Bruches mit dem Satan bläst der Täufling diesen an und spuckt auf ihn.
Danach bekehrt sich der Täufling zu Christus und verspricht, nach seinem Willen zu leben. Der Täufling spricht das Glaubensbekenntnis.
Erst jetzt, nachdem er dem Satan entsagt und versprochen hat, mit Christus zusammen zu sein, wird er zur Taufe zugelassen. In diesem Moment beginnt der eigentliche Taufritus.
Das Wasser wird geweiht.
In der Ektenie beten wir dafür, dass der Täufling zu Sohn oder Tochter des Lichtes wird, zum Erbe der ewigen Güter; dass er mit dem Herrn vereinigt und Teilnehmer am Tode und der Auferstehung Christi unseres Gottes und also für die Sünde und das Böse gestorben sein wird; dass er Unverweslichkeit und das von Christus gegebene ewige Leben erlangt; dass er das wohltuende, vom Gnade des Heiligen Geistes gewobene Kleid aufbewahrt. Es heißt “Kleid der Unverweslichkeit“, denn wer es besitzt und aufbewahrt, kommt in das Reich Christi unseres Gottes. Dieses Kleid kann jedoch durch Sünden verloren gehen oder befleckt werden. Im Evangelium wird über einen Menschen erzählt, der versuchte, ohne dieses Kleid in das Reich Gottes hereinzukommen, jedoch in die äußerste Finsternis hinausgeworfen wurde (Mt. 22, 11—14).
Was soll man aber tun? Was soll derjenige tun, der dieses Kleid verloren oder befleckt hat? Das Sakrament der Taufe wird ja nicht wiederholt!
Solange wir noch leben, steht uns das Bußsakrament zur Verfügung, indem wir dieses Kleid erneuern.
Im Gebet bitten wir Gott, dem Täufling zu helfen, dieses Kleid selbst bis zum Tag des Jüngsten Gerichtes Christi unseres Gottes zu behalten. Wir beten auch dafür, dass das Wasser (der Taufe) für ihn zum Kleid der Unverweslichkeit, zum Bad der Wiedergeburt, also zum Taufbecken des neuen Lebens wird,
Nicht alle, die zu diesem Taufbecken kommen, erhalten die Gnade des Heiligen Geistes, sondern nur diejenigen, die mit Glaube, Gebet und Zuversicht kommen.
„Auch Simon Magus trat einmal an dieses Taufbecken heran“, sagt der Heilige Kyrill von Jerusalem[12], „und wurde getauft, jedoch nicht erleuchtet; wusch seinen Körper mit Wasser, erleuchtete sein Herz aber nicht durch den Heiligen Geist (Katechese, § 2). Aber Ihr werdet sicherlich erleuchtet, vorausgesetzt, Ihr glaubt an Christus.
Der Heilige Kyrill sagt folgendes: „Auch auf dich wird während der Taufe die Gnade herniedersteigen. Aber auf welche Art sie herniedersteigen wird, das sage ich dir nicht, denn ich nehme die Zeit nicht vorweg“ (Katechese, § 26); „das Wasser wäscht das Äußere, und der [Heilige] Geist selbst tauft alles bis zum Innersten der Seele, ohne etwas auszuschließen,“ (Katechese 17, § 14). „Wenn du gläubig wirst, wirst du nicht nur die Vergebung deiner Sünden erlangen, sondern auch Übermenschliches leisten.“ (Katechese, 17, § 37).
Die Gnade der Taufe wird auch „Unterpfand des ewigen Lebens“ genannt. Ähnlich wie bei der Sicherung beim Kauf eines Hauses: ist ein Unterpfand hinterlegt, ist das Haus bereits euer; ist das Unterpfand aber verschwunden, dann gehört Euch auch das Haus nicht. So ist auch das ewige Reich Gottes: es ist euer, wenn Ihr die Gnade aufbewahrt habt, wenn also das Unterpfand heil geblieben ist. Die Gnade, die bei der Taufe beschert wird, wird auch „Verlobung mit dem Heiligen Geist“ genannt. So wie eine verlobte Braut schon dem Bräutigam gehört, auch wenn sie sich mit ihm noch nicht gänzlich durch die Hochzeit vereinigt hat, so vereinigt sich die menschliche Seele nun mit dem Herrn im Sakrament der Taufe noch vor der ruhmreichen Wiederkunft Christi, dieser Hochzeit des Lammes (Off. 19, 7).
Als Herr Jesus Christus begann zu predigen, waren seine ersten Worte: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe gekommen! (Mt. 4, 17).
Dieses Reich der Himmel beginnt hier, im Taufbecken, und ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte, also welches der Herr im diesem Sakrament auf dem Acker des menschlichen Herzen säte; es ist zwar kleiner ist als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen in seinen Zweigen (Mt. 13, 31—32)[13].
Der Herr vergleicht das Reich der Himmel, dieses sakramentale Gnade, mit einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war (Mt. 13, 33).
Euer ganzer Organismus, eure ganze Natur, also euer Geist und Seele und Leib (1 Thess. 5, 23) sollen mit diesem Sauerteig durchtränkt und zum ewigen Leben durchsäuert werden. Der Vorgang der Änderung der ganzen menschlichen Natur ist unsichtbar, beginnt jedoch direkt nach der Taufe, und diese Veränderung findet nicht ohne den Willen des Menschen statt. Also ist das Reich Gottes, sagte der Herr, wie wenn ein Mensch den Samen auf das Land wirft, und schläft und aufsteht, Nacht und Tag, und der Same sprießt hervor und wächst, er weiß selbst nicht wie. (Мk. 4, 26-27).
Der Herr wurde von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes? und antwortete ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte;noch wird man sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch (Lk. 17, 20—21) Auch wenn es unbemerkt beginnt, wird es am jüngsten Tag dieser alten Welt für alle sichtbar sein, wenn der Herr mit Ruhm kommen wird. Denn weiter sagt das Evangelium: Denn gleichwie der Blitz blitzend leuchtet von einem Ende unter dem Himmel bis zum anderen Ende unter dem Himmel, also wird der Sohn des Menschen sein an seinem Tage (Lk.17, 24).
Der Heilige Symeon der Neue Theologe sagt über das Reich Gottes folgendes: “Das Reich Gottes ist in uns, wenn Gott in der Einigung mit uns ist, durch die Gnade des Allerheiligsten Geistes. Gott war in der Einigung mit uns ab dem Beginn der Schöpfung Adams; aber als unser Urvater sich verleiten lassen und gesündigt hatte, entfernte Gott sich von uns, und damit ist uns auch sein Reich fern geworden. Denn es ist unmöglich, dass der Allerheiligste und Allgute Gott sich mit demjenigen vereinigt, der angefangen hat, die Sünde und das Böse zu lieben. Damit Gott wieder zu uns zurückkehrt und das Reich Gottes wieder zu uns kommt, sollten wir aufhören zu sündigen und uns von den Sünden reinigen. Da wir dies aber nicht selbst machen können, wie etwa ein verschmutztes Kleid sich nicht selbst reinwaschen kann, erst recht nicht, wenn es an Wasser fehlt, kam ER endlich Selbst. Derjenige, der uns waschen und reinigen kann, kam, um uns zu reinigen und, nachdem wir gereinigt sind, in uns einen Eingang für Gott zu öffnen und sein Reich in uns einzupflanzen. Das geschieht in dem Sakrament der Heiligen Taufe, und für einen, der nach der Taufe sündigt, im Bußsakrament. In beiden Fällen ist deine Buße erforderlich.“ (Katechese 29, § 2).
Wenn Christus in diesem Leben noch nicht in die Seele hineinkommt und nicht zu ihrem Gebieter wird, kann diese nicht gesund werden und hat keine Hoffnung auf das Heil. Der Eingang ins Reich der Himmel ist ihr versperrt. Der Mensch sollte hier auf Erden von oben, durch die Göttliche Gnade vom neuen geboren werden, dann wird er das Reich Gottes sehen können! (Vgl.: Joh. 3, 5, 7.)
Groß ist das Geheimnis der Taufe. Wir beten für die Veränderung des Täuflings, sowie dafür, dass er das Bild des alten, sich durch die betrügerischen Begierden zugrunde richtenden Menschen auszieht und den neuen Menschen anzieht, der nach dem Bild Gottes seinem Schöpfer geschaffen ist (vgl. Kol. 3, 9-10; Eph. 4, 22-24). Wir beten dafür, dass Ihr Täuflinge, nachdem Ihr durch das Ebenbild des Todes mit Christus vereinigt werdet, auch Teilhaber seiner Auferstehung werdet.
„Eine neue und ungewöhnliche Sache“, ruft der Heilige Kyrill aus. „Nicht wirklich sterben wir, und nicht wirklich werden wir begraben, und nicht nachdem wir wirklich gekreuzigt wurden, erstehen wir auf; sondern findet die Angleichung nur im Ebenbild statt und das Heil in der Sache selbst “. (2. Mystagogische Katechese, § 5).
Weiterhin wird dafür gebetet, dass Ihr Täuflinge, indem Ihr die Gabe des Heiligen Geistes aufbewahrt und die Sicherung des Gnade mehrt, die Ehre der himmlischen Würde erhaltet und zu den im Himmel verzeichneten Erstgeborenen gezählt werdet.
Also möge „keiner denken“, sagt der Heilige Kyrill, „dass die Taufe nur die Gnade des Sündenerlasses ist, ohne dass wir dabei in die Rechte der Kinder [Gottes] eingesetzt werden“ (Ibid., § 6).
Daher wird dafür gebetet, dass die Taufe Vergebung von Übertretungen, Erleuchtung der Seele, Taufbecken des neuen Lebens, Gewand der Unverweslichkeit, Quelle des Lebens, Erneuerung des Geistes und die Gnadengabe der Kindschaft, also der Annahme als Kind bedeute.
So taufen wir die Kleinkinder, um das Gebot des Heilands zu erfüllen, den Kindern nicht zu verwehren, zu IHM zu kommen: denn solcher ist das Reich der Himmel (Mt. 19, 14), welches hier durch die Geburt aus Wasser und Geist beginnt (Joh. 3, 5).
„Du bittest mich, den Grund anzugeben“, schreibt der Ehrwürdige Isidor von Pelusium[14], „warum Kleinkinder getauft werden, die noch keine Sünden kennen. Einige sagen: um die Unreinheit abzuwaschen, die durch das Vergehen Adams in die menschliche Natur hingebracht wurde. Während ich dies als berechtigt anerkenne, glaube ich aber auch, dass durch die Taufe noch viele andere gute Gaben geliefert werden, die unsere Natur weitaus übersteigen. Denn unsere Natur hat (in der Taufe) nicht nur das erhalten, was sie zur Vernichtung der Sünde benötigt, sondern ist auch mit Göttlichen Gaben angereichert. Denn sie wird nicht nur von dem Bösen befreit, sondern auch von oben wiedergeboren, durch die Göttliche Neugeburt, die über allen Worten steht. Sie ist erlöst und geweiht und als Kind angenommen und gerechtfertigt, und zur Miterberin des Einziggeborenen und, durch die Teilhabe an den Heiligen Sakramenten, ein Leib mit IHM, und wird sein Leib genannt, und ist mit Christus wie ein Leib mit dem Haupt vereint. Daher sagte Paulus: Er hat ihn als Haupt über alles der Versammlung gegeben (Eph. 1, 22), also hat ER die menschliche Natur außer mit anderen Gaben auch damit beschert, dass Christus sich zum Haupt der Kirche machte… Wir haben nicht nur eine unserer Krankheit entsprechende Heilung bekommen, wie einige denken, ohne die Großzügigkeit Gottes zu begreifen, sondern auch Anmut, Ehre, Ruhm und Würde. Daher, Geliebter, sehe die Taufe nicht nur als Reinigung von Sünden an, sondern auch als das, was die Annahme als Kind und unzählige andere Arten von Gütern liefert, die von mir teilweise erwähnt, teilweise auch nicht erwähnt wurden“ (zitiert nach dem 14. Teil des Anhangs zu den Werken der Heiligen Väter, S. 544—545).
Unmittelbar vor der Taufe wird der Täufling mit dem geweihten übelbannenden Öl gesalbt. Auf Griechisch heißt dieses Salböl „Eleos“, was „Gnade“ bedeutet. Die Salbung erinnert uns an die Gnade Gottes, die uns in der Erlösung durch das uns bevorstehende Sakrament gewährt wird.
In der Bibel wird davon berichtet, wie Gott beschloss, die verdorbene Menschheit durch die Sinnflut zu vernichten, und seinen Rest nur in der Familie Noahs zu verschonen. Als das Wasser wieder sank und das Festland bald wieder zum Vorschein kommen musste, wollte Noah wissen, ob der Zorn Gottes vorbei war. So schickte er zweimal eine Taube von der Arche los, und als die Taube das zweite Mal zur Arche zurückkehrte, hatte sie einen Ölzweig im Schnabel. Das bedeutete, dass die Baumkronen bereits wieder aus dem Wasser ragten und man bald auf Festland treffen würde. So ist die Taube mit dem Ölzweig im Schnabel zum Symbol des Friedens geworden, d.h. zum Symbol unserer Versöhnung mit Gott.
Nachdem die Getauften aus dem Taufbecken herauskommen, werden sie mit heiligem Myron gesalbt. Mit dem heiligen Myron wird man nur einmal im Leben gesalbt. Dabei werden ihnen die gnadenreichen Gaben des Heiligen Geistes gespendet.
Einige behaupten, ohne es richtig zu wissen, dass sie bei der Vigil mit heiligem Myron gesalbt würden. Dieses ist aber kein Myron, sondern lediglich geweihtes Salböl, also Öl, manchmal versetzt mit Parfum.
Während der Salbung mit dem heiligen Myron werden die Worte gesprochen: „Siegel der Gabe des Heiligen Geistes“.
Der Heilige Kyrill schreibt: „Siehe, dass du zu den Taufenden nicht heuchlerisch wie Simon [Magus] kommst, ohne dass dein Herz dabei die Wahrheit sucht. Unsere Sache ist es, zu bezeugen, und deine, vorsichtig zu sein. Wenn du fest im Glauben stehst, dann bist du selig. Aber falls du in Ungläubigkeit verfallen bist, weise die Ungläubigkeit bereits heute von dir und verschaffe dir Zutrauen… ER (Gott) ist bereit, deine Seele zu versiegeln, und gibt dir das Siegel, vor dem die Dämonen in Angst zittern - das himmlische und Göttliche Siegel, so wie es auch geschrieben steht: in welchem ihr auch, nachdem ihr geglaubt habt, versiegelt worden seid mit dem Heiligen Geiste der Verheißung (Eph. 1, 13). Heuchelst du, wirst du von Menschen getauft, der Heilige Geist jedoch wird dich nicht taufen. Wenn du aber gekommen bist, weil du glaubst, dienen die Menschen im Sichtbaren, und der Heilige Geist gibt das Unsichtbare… Wirst du gläubig, erlangst du nicht nur die Vergebung deiner Sünden, sondern wirst auch das tun, was übermenschlich ist.“ (Katechese 17, § 35—37).
Aus dem Griechischen übersetzt, bedeutet Christus „der Gesalbte“. „Christus war nicht von Menschen und nicht mit physischem Salböl bzw. Myron gesalbt, sondern es salbte IHN mit dem Heiligen Geist der Vater selbst, der IHN dazu vorbestimmte, Heiland der ganzen Welt zu sein. So wie Petrus sagt: Jesum, den von Nazareth, wie Gott ihn mit Heiligem Geiste und mit Kraft gesalbt hat (Apg. 10, 38) (ER ist mit dem Heiligen Geist gesalbt, und Ihr seid nach der Vereinigung mit IHM und der Teilhabe an IHM mit dem heiligen Myron gesalbt). Aber siehe, dass du nicht denkst, es sei einfaches Myron. So wie das Eucharistiebrot nach der Anrufung des Heiligen Geistes kein einfaches Brot mehr ist, sondern der Leib Christi, so ist dieses heilige Myron nach der Anrufung (also nach der Weihung durch den Erzbischof) nicht mehr einfaches oder, wie man sagen könnte, alltägliches Myron, sondern eine Gabe Christi und des Heiligen Geistes, welche durch die Anwesenheit seiner Göttlichkeit wirksam geworden ist. Mit ihm werden die Stirn und andere Sinnesorgane bezeichnend gesalbt. Während der Leib mit sichtbarem Myron gesalbt wird, wird die Seele vom lebensspendenden Heiligen Geist geheiligt.
Als erstes werden eure Stirne mit Myron gesalbt, zur Befreiung von der Schande, die der erste Mensch, der das Gesetz übertreten hatte, überall mit sich herumtrug, und damit Ihr mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschaut (2 Kor. 3, 18). Als nächstes werden eure Ohren mit Myron gesalbt, um sie zur Aufnahme der göttlichen Geheimnisse zu befähigen, über die Jesaja sagte: damit ich höre, hat mir der Herr das Ohr geöffnet (Jes. 50, 4-5), und über die Jesus der Herr im Evangelium sagte: Wer Ohren hat, der höre! (Mt. 11, 15). Danach werden eure Nasen mit Myron gesalbt, um nach der Annahme des Göttlichen Myrons sagen zu können: wir sind Gott ein Wohlgeruch Christi in denen, die errettet werden (2 Kor. 2, 15). Danach wird die Brust mit Myron gesalbt, auf dass, ihr. angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, wider die Listen des Teufels vermöget. (Eph. 6, 14, 11). Denn so wie Christus, der nach der Taufe und der Niederkunft des Heiligen Geistes den Gegner bekämpft hat, so sollt auch ihr, die nach der Heiligen Taufe und der sakramentalen Salbung mit allen Waffen des Heiligen Geistes gerüstet seid, Euch der gegnerischen Kraft entgegensetzen und sie besiegen, indem Ihr sagt: Alles vermag ich in Christus, der mich kräftigt. (Phil. 4, 13).
Nachdem Ihr dieser heiligen Myronsalbung würdigt worden seid, heißt Ihr Christen (also Gesalbte), wobei Ihr diesen Namen mit eurer Wiedergeburt rechtfertigt. Denn bevor Ihr dieser Gnade würdigt geworden seid, wart Ihr dieses Namens im wahren Sinne nicht würdig, sondern nähertet Euch bloß daran an, Christen zu werden (3. Mystagogische Katechese, § 2-5).
Nach dem Empfang der größten Sakramente der Taufe und der Myronsalbung, habt Ihr Euch nun mit Christus vereinigt. Darum gehen wir danach drei Mal zu Ehren der Heiligen Dreifaltigkeit um das Taufbecken herum und singen dabei: Alle, die Ihr in Christus getauft seid, habt Christus angezogen, d.h.: so viele euer auf Christum getauft worden sind, ihr habt Christum angezogen (Gal. 3, 27), also sich mit IHM vereinigt.
Der Kreis ist ein Symbol der Ewigkeit. Möge auch Eure Vereinigung mit Christus in alle Ewigkeit bestehen!
Dann werden der Brief an die Römer (Röm. 6, 3–11) und das Evangelium von Matthäus (Mt. 28, 16-20) vorgelesen, und danach werden die Gebete zum Abwaschen des Myrons gesprochen, denn das heilige Myron darf nicht etwa mit Kleidung oder sonst etwas abgerieben werden. In diesen Gebeten bitten wir darum, dass die Herzen der mit dem Myron Gesalbten immer mit dem Licht des Antlitzes Gottes beleuchtet sein mögen, dass der Schild des Glauben für Feinde unverletzlich und das Gewand der Unverweslichkeit sauber bleiben und das Siegel unbeschädigt, und dass von der Verlobung nichts gestohlen werde.
Nach dem Waschen werden die Haare der Täuflinge im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes geschnitten, d.h., die Kopfhaare bleiben im Gotteshaus als Unterpfand der Weihe an Gott.
Endlich seid Ihr nun würdig, die Ehrfurcht erheischenden Sakramente Christi und unseres Gottes zu empfangen.
„In voller Überzeugung“, sagt der Heilige Kyrill von Jerusalem, „werden wir sowohl des Leibes als auch des Blutes Christi teilhaftig, denn in Gestalt des Brotes wird dir [sein] Leib gespendet, und im Gestalt Weines wird dir [sein] Blut gespendet, damit du nach dem Empfang des Leibes und des Blutes Christi mit IHM auch eines Leibes und eines Blutes wirst. Auf diese Weise werden wir zu Christusträgern, denn Blut und Leib Christi sind unseren Gliedern gemein gemacht worden. Also sind wir dann, mit den Worten des seligen Petrus, Teilhaber der göttlichen Natur (2 Petr. 1,4).“
Eines Tages sagte Christus, während ER mit den Juden sprach: Es sei denn, daß ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen esset und sein Blut trinket, so habt ihr kein Leben in euch selbst (Joh. 6, 53). Aber diese, die das Gesagte hörten, ohne es geistlich zu verstehen, nahmen Anstoß daran und gingen zurück (Joh. 6, 66), und dachten, dass ER ihnen im wahren Sinne anbot, seinen Leib (also Körper) zu essen…
Darum ersehe es nicht einfach als Brot und Wein, denn laut Aussage des Herrn sind sie Leib und Blut Christi. Obwohl Dein Gefühl dir das Brot und Wein darstellt, möge der Glaube Dich stärken. Beurteile Dinge nicht nach dem Geschmack, sondern vergewissere Dich zweifellos durch den Glauben, dass Du Leib und Blut Christi gewürdigt worden bist…
Nachdem Du es gewiss weißt und Dich vergewissert hast, dass das sichtbare Brot kein Brot ist, obwohl es so schmeckt, sondern der Leib Christi, und dass das sichtbare Wein kein Wein ist, obwohl Dein Geschmack das bestätigt, sondern das Blut Christi, und dass David darüber vorzeiten, während er seine Psalmen sang, sagte: um das Angesicht glänzen zu machen von Öl, und damit Brot des Menschen Herz stärke (Ps. 104, 15), — stärke dein Herz dadurch, dass Du daran wie am geistigen Brot teilhaftig wirst, und mache glänzend das Angesicht deiner Seele. Ach, mögest Du mit diesem aufgedecktem Angesicht und im sauberen Gewissen die Herrlichkeit des Herrn anschauend, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit Jesu Christi unseres Herrn hochsteigen (2 Kor. 3, 18)! IHM sei die Ehre und die Macht und der Lob in alle Ewigkeit! Amen“ (4. Mystagogische Katechese, § 3, 4, 6, 9).
Über den Autor
Archimandrit Boris (Kholtschew) (1895 – 1971) ist orthodoxer Glaubenzeuge und geistlicher Vorkämpfer der Neusten Zeit. Seit 1916 war er Jünger des Ehrwürdigen Nektarij, einem Asketen und Starzen der Optina-Einsiedelei (1988 heilig gesprochen). Während seines Studiums an der historisch-philologischen Fakultät der Moskauer Universität war er ständiges und treues Mitglied der Gemeinde zu Ehren des Hl.Nikolaus in Klenniki, wo er vom Gerechten Vater Alexij Metschow (2000 heilig gesprochen), und später auch von seinem Sohn, Neumärtyrer Vater Sergij (Metschow), geistlich betreut wurde.
Nachdem er 1920 sein Studium absolviert hatte, unterrichtete er Psychologie und Logik im Pädagogischen Institut der Stadt Orlow, wo er geboren worden war. Im Jahre 1922 wurde er im Laufe der antikirchlichen Regierungskampagne wegen Konfiszierung kirchlicher Wertgegenstände verhaftet, aber aus Mangel an Beweisen bald freigelassen. Danach kehrte er nach Moskau zurück, wo er in dem von Professor G.I.Tschelpanow neu gegründeten Ersten Psychologischen Hilfsinstitut für geistig behinderte Kinder arbeitete, wo er sich mit wissenschaftlicher Arbeit im Bereich der experimentellen Psychologie befasste. 1927 verzichtete er, mit dem Segen seines geistlichen Vaters, dem Starzen Nektarij, auf die Verteidigung seiner Doktorarbeit. Im selben Jahr wurde er zum Diakon geweiht. Seit Juli 1928 diente er als Priester der Moskauer Gemeinde zu Ehren Hl.Nikolaus in Klenniki. 1931 wurde er verhaftet und als angeblicher Organisator einer „aus Personen des religiösen Kultes bestehenden antisowjetischen Einrichtung“ zu fünf Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung zelebrierte er zu Hause göttliche Liturgien, nahm Beichten ab und betreute seine geistlichen Kinder und Nächsten als Seelsorger. Seit Mitte der 1940er Jahre, nachdem Vater Boris die Legitimität der kürzlich wieder errichteten Moskauer Patriarchie anerkannt hatte, wurde ihm offiziell erlaubt, als Priester in Mittelasien zu dienen. Seit 1949 war er Vorsteher der Hl-Sergius-Kirche zu Fergana, und seit 1953 diente er in der Mariä-Entschlafen-Kathedrale in Taschkent. 1955 wurde er zum Mönch geweiht und im selben Jahr in die Würde des Archimandriten erhoben und zum Vorsteher der Kathedrale ordiniert. Seine durch die Kirchenverwaltung erwünsche Weihe zum Bischof wurde durch die sowjetische Regierung verhindert. 1957 wurde er (wegen fortschreitender Blindheit) vom Amt des Kirchenvorstehers entbunden und zum Beichtenvater der Diözese ordiniert. Trotz seiner Krankheiten blieb er im Klerus der Kathedrale und zelebrierte bis zum Ende seines Lebens.
Vater Boris war in der Gemeinde hoch angesehen. Seine Zeitgenossen erinnerten sich an seine besondere Gabe, die Menschencharaktere tief zu verstehen. Er konnte die richtigen Worte finden, die seine Gesprächspartner bis ins Innerste der Seele rührten, was bei der Seelsorge, Abnahme der Beichte und Spendung der Taufe besonders wichtig war. So wurde er beauftragt, Erwachsene zu taufen, und tat das nie, ohne den Täuflingen eine tief greifende Unterweisung über Sinn und Zweck der Heiligen Taufe zu vermitteln. Sein Buch „Unterweisungen für Täuflinge“ erschien 1991 und wurde seitdem als einer der populärsten Leitfäden mehrmals nachgedruckt.
Anmerkungen
[1] Der Synod ist ein ständiges Gremium, das sich an der Spitze der orthodoxen Kirchen befindet. (Anm.d.Ü.)
[2] Нeiliger Hierarch Basilius der Große (auch Basilius von Caesarea genannt, geb. um 330 - † 379) war Erzbischof von Kappadokien, christlicher Aufklärer, Asket, kirchlicher Schriftsteller, Theologe und einer der bedeutendsten Kirchenlehrer. (Anm.d.Ü.)
[3] Нeiliger Hierarch Gregor von Nazianz (auch Gregor der Theologe genannt, geb. um 329 - †390) war Bischof von Sasima in Kappadokien, kurzzeitig Metropolit von Konstantinopel und einer der bedeutendstenKirchenväter, der die ausgearbeitete Lehre über die Heilige Dreifaltigkeit darstellte und die christliche Theologie entscheidend prägte. (Anm.d.Ü.)
[4] Нeiliger Hierarch Johannes Chrysostomos (Goldmund) (geb. 349 oder 344 - †407) war Erzbischof von Konstantinopel und einer der größten christlichen Prediger; er wird als einer der drei bedeutendsten Kirchenlehrer verehrt. Ein Asket, war er auch für seine Begabung zur öffentlichen Rede wie auch wegen seines Auftretens gegen den Missbrauch der kirchlichen und staatlichen Autorität bekannt. (Anm.d.Ü.)
[5] Нeiliger Apostelgleicher Kaiser Konstantin (geb. zw. 272 und 285 - †337) war von 306 bis 337 römischer Kaiser. Er war das erste römische Staatsoberhaupt, das durch sein Edikt von Mailand das Christentum als Religion anerkannte und die Christenverfolgung beendete. Diese Bekehrung nahm ihren Ursprung in der Verwendung des Christusmonogramms in der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312. Auf dem Kampffeld erschien ihm das Heilige Kreuz Christi mit den Worten "Damit wirst du siegen!", wonach er den entscheidenden Sieg über seinen Gegner Maxentius und weitere Siege errang. In der Folgezeit förderte und privilegierte der Hl. Konstantin zunehmend das Christentum und ließ zahlreiche Kirchen bauen, darunter die alte Peterskirche in Rom (325) und die Sophienkirche in Konstantinopel. Er gab den Bischöfen richterliche Befugnisse und setzte den Sonntag als wöchentlichen Feiertag fest. Unter seiner Schirmherrschaft wurde auch das erste Ökumenische Konzil der Christlichen Kirche (325) einberufen. Das Konzil verurteilte die Irrlehre des Arianismus und übernahm das Nicänische Glaubensbekenntnis, die Grundlage unseres Glaubensbekenntnisses, als einzig gültiges. (Anm.d.Ü.)
[6] Heiliger Arzt und Großmärtyrer Panteleimon (†305), einSohn eines heidnischen Vaters und einer christlichen Mutter, wurde er in der Arzneikunst ausgebildet und von dem weisen Priester Hermolaus zum Christentum bekehrt und getauft. Als er im Beisein seines Vaters durch die Anrufung Jesu Christi einen Menschen von der Blindheit heilte, bekehrte sich auch sein Vater. Nachdem Panteleimon zum Leibarzt Kaiser Maximilians berufen wurde, verleumdeten ihn die neidischen Kollegen. Er wurde verklagt wegen seines christlichen Glaubens und verhaftet. Sein Glaube und seine Standhaftigkeit konnten durch Geißelung, Brandmarkung, Hunger und andere Martern nicht erschüttert werden. Schließlich wurde er, für seine Mörder betend, enthauptet. (Anm.d.Ü.)
[7] Apostelgleicher Großfürst Wladimir (nach der Hl. Taufe Wassilij, geb. um 960 - †1015) war der jüngste Sohn des Kiewer Fürsten Swjatoslaw Igorewitsch. Schon 969 erhielt er die Herrschaft über Nowgorod; musste sich aber im Streit mit seinen Brüdern behaupten, der ihm nach mancherlei Kämpfen und deren Tod 980 die Alleinherrschaft über Kiew einbrachte. Seine ersten Regierungsjahre waren von einer heidnischen Religionspolitik gekennzeichnet. Das epochale Ereignis der Herrschaft Wladimirs war die Einführung des orthodoxen Christentums als offizielle Staatsreligion im Jahre 988, wobei Wladimir nach der Überlieferung zuerst selbst in Chersones auf den Namen Wassilij getauft wurde, bevor ihm auf seine Anordnung das ganze Volk in den Fluten des Dnjepr bei Kiew nachfolgte. Mit der Taufe der Rus' und der Verehelichung Wladimirs mit der Schwester des Byzantinischen Kaisers änderte sich aber der Herrschaftsstil in der Rus' so augenfällig, dass Wladimir im nationalen Gedächtnis als der "neue Konstantin" und "apostelgleiche Erleuchter der Russischen Lande" fortlebte und mit dem Kaufmann verglichen wird, der die kostbare Perle Christi gefunden hatte (vgl. Mt. 13, 45f.). Wladimir starb am 15. Juli 1015. (Anm.d.Ü.)
[8] Ehrwürdiger Symeon, der Neue Theologe (geb. 949 - †1022) war Mönch, Theologe, Dichter und Mystiker. (Anm.d.Ü.)
[9] Ehrwürdiger Makarios der Ägypter (auch Makarios der Große genannt, geb. um 301 - † um 390) war einer der Gründer des Mönchtums, der 60 Jahre lang als Einsiedler in der Wüste lebte. Er gilt als Autor von zahlreichen Unterweisungen, in denen die Lehre über die Askese erarbeitet und die Wichtigkeit von Demut und Achtsamkeit betont wird. (Anm.d.Ü.)
[10] Heiliger Seraphim, der Wundertäter von Sarow (1759 - 1833), war einer der bekanntesten russischen Starzen und Asketen. Als geistlicher Lehrer und Seelsorger vermittelte er Laien die Traditionen der Kontemplation und der Selbstverneinung und erklärte, dass das Ziel des christlichen Lebens nicht Rituale oder asketische Übungen sind, sondern die Erlangung des Heiligen Geistes, die den Menschen gottesähnlich macht. Seraphim wurde von der Russisch-Orthodoxen Kirche 1903 heilig gesprochen. (Anm.d.Ü.)
[11] Nikolaj Alexandrowitsch Motowilow (1809 - 1879) war russischer Landbesitzer, Geschäftsmann und Narr in Christo. Er ist hauptsächlich bekannt als erster Biograph des Heiligen Seraphim von Sarow. (Anm.d.Ü.)
[12] Heilige Hierarch Kyrill von Jerusalem (geb. um 315 - †386) ist ein Kirchenvater der Orthodoxie und ein Kirchenlehrer der Katholischen Kirche. Er genoss als Prediger in Jerusalem ein hohes Ansehen, weshalb er 348 zum Bischof von Jerusalem bestellt wurde. In den Streitigkeiten gegen den Arianismus wurde er durch Arianer verfolgt und ins Exil geschickt, wo er mehrere Jahre verbrachte. Zu seinen Werken zählen 24 Katechesen (Vorlesungen für Taufanwärter). Sein Hauptthema ist das Glaubensbekenntnis, auf dessen Inhalte er genau eingeht. Unschätzbar sind in diesen Mystagogischen Katechesen die Schilderungen und theologischen Interpretationen der Taufe. (Anm.d.Ü.)
[13] In diesem Gleichnis geht es um das so genannte kanadische Senfkorn, aus dem ein großer Baum wächst. (Anm.d.Ü.)
[14] Ehrwürdiger Isidor von Pelusium (geb. um 360 – †zw. 431 und 451) war ein Mönch und später Abt im Kloster von Pelusium in Ägypten, ein verehrter Asket und Theologe. In seinen zahlreichen Briefen, die der Hl. Isidor an Mönche, Priester, Bischöfe, Soldaten, Generäle, und Kämmerer, an die Patriarchen Theophilus und Kyrill und an Kaiser Theodosius II schrieb, übte er scharfe Kritik an Missständen der damaligen Kirche, insbesondere am Ehrgeiz und der Liebe zum Luxus. Viele Briefe sind Antworten auf Fragen zu Bibelstellen. (Anm.d.Ü.)
Veröffentlich mit dem Segen von Erzpriester Boris Balaschow, Sekretär des Ausschusses für religiöse Ausbildung und Katechese der Moskauer Diözese,
Dekan des Bezirks von Klin
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Details Eintrag
2004
Russisch
Movtchaniouk, Alexandra Olessia
Christianskaja Zhizn Verlag, Klin 2004