Gott hat das letzte Wort - Weihnachtsbotschaft der Russischen Orthodoxen Kirche
„Jauchzet heute prophetisch, Himmel und Erde, feiert im Geist das große Fest, denn Gott ist im Fleische denen in Finsternis und Todesschatten erschienen..."
(Aus den Stichera Idiomela, l.Ton des Johannes Monachos zur Litija am 25. Dezember)
Im Herrn geliebte Erzhirten, gottgeliebte Hirten, hoch-würdige Mönche und Nonnen, liebe Brüder und Schwe-stern, Kinder der Russischen Orthodoxen Kirche inner¬halb ihres kanonischen Gebietes und in der Diaspora!
Zum hohen Fest der Geburt unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus gratuliere ich euch von ganzem Herzen!
Das göttliche Kind (Luk. 2,12) erfülle uns alle mit fort-währender Freude, die der Engel des Herrn den Hirten verkündigte und sie damit zum Gang an die Krippe von Bethlehem bewogen hat und den neugeborenen Chri¬stus anzubeten (Luk. 2,8-18).
Der hl. Apostel Paulus kann die geistliche Freude als Frucht des Geistes (Gal. 5,22) und Norm des Reiches Gottes (Röm. 14,17) bezeugen. Die Liebe, die die Gläu¬bigen in Gemeinschaft mit der Wahrheit treten läßt, ent¬facht in ihnen diese überschwengliche geistliche Freude (1. Kor. 13,6) und tröstet sie in allem Leid (2. Kor. 7,4).
Tichon Sadonski (4- 1783), der große hl. Bischof, beant-wortet die Frage nach geistlicher Freude mit den Wor¬ten: „Es ist nicht eine Freude, wie die Kinder dieser Welt sie erfahren, denn ihre Freude ist fleischlich. Es ist viel¬mehr die Freude am Herrn, am Erlöser, an Seiner Güte und Menschenliebe; sie ist Trost und zugleich tiefer Friede für die Seele. Geistliche Freude sollen Christen allezeit, im Glück wie im Unglück, haben...“
Der hl. Metropolit Wladimir und Märtyrer von Kiew (+ 1918) sagt in einer an seine geistlichen Kinder gerichte¬ten Weihnachtspredigt: „Freut euch allewege, ihr Kin¬der, über das Fest der Geburt Christi, allein: freut euch im Herrn! Die geistliche Freude am Fest der Geburt Christi veraltet für uns niemals, und wir selbst werden für sie nie zu alt. Beim Empfang der irdischen Geschenke vergeßt nicht die geistlichen, sonst wird eure Freude entleert und inhaltslos...“
Geliebte, in zunehmender geistlicher Freude wollen wir in einem neuen Jahr der Güte des Herrn die gnädige Erneuerung unseres kirchlichen Lebens fortsetzen und dem großen Erzhirten (1. Petr. 5,4; Hebr. 13,20) danken für Sein unerschöpfliches Erbarmen über unserer Russi¬schen Orthodoxen Kirche und seinem Volk unter uns.
Im verflossenenjahr konnten, meine lieben Kinder, eine Vielzahl von Gemeinden in allen inländischen Bistü¬mern unserer Kirche wiedererrichtet oder neugeschaf¬fen werden. Das liturgische Leben pulsiert wieder in vielen uns zurückgegebenen und bislang sanierten Got¬teshäusern. So manche neuerrichtete Gemeindekirche in verschiedenen Bistümern hat ihren rettenden Dienst begonnen.
Durch Gottes Erbarmen konnte die Kathedrale zu Ehren der Kasanerlkone der Gottesmutter, die 1636 auf dem Schönen Platz von Fürst Dimitri Posharski zum Gedenken an die Befreiung Moskaus von ausländischer Okkupation und an die Beendigung der Wirren in unse¬rer Heimat erbaut worden war, in ihrer ursprünglichen Gestalt Wiedererstehen. Der Herr schenkte mir die Freude der Weihe dieses Gotteshauses am Festtag der wundertätigen Ikone, dem 22. Oktober (alten Stils).
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