Predigt zum Heiligen und Hohen Mittwoch (12.04.2023)
Liebe Brüder und Schwestern,
heute gedenken wir des Verrats an unserem Herrn durch einen Seiner engsten Gefährten. Und wir können unserem Herrn in diesem unschuldigen Leid beistehen. Denn nicht von ungefähr heißt der Herr diejenigen selig, die um der Wahrheit und um Seines Namens willen verspottet, verleumdet und verfolgt werden (s. Mt. 5:10-12). Der Apostel schlägt in die gleiche Kerbe: „Liebe Brüder, lasst euch durch die Feuersglut, die zu eurer Prüfung über euch gekommen ist, nicht verwirren, als ob euch etwas Ungewöhnliches zustoße. Statt dessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung Seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln. Wenn ihr wegen des Namens Christi beschimpft werdet, seid ihr seligzupreisen; denn der Geist der Herrlichkeit, der Geist Gottes, ruht auf euch. Wenn einer von euch leiden muss, soll es nicht deswegen sein, weil er ein Mörder oder ein Dieb ist, weil er Böses tut oder sich in fremde Angelegenheiten einmischt. Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott verherrlichen, indem er sich zu diesem Namen bekennt“ (1 Petr. 4:12-16). Wir können unentwegt (24/7/365) für den Namen Christi Leid erdulden – und uns freuen. Damit zeigen wir, dass wir Ihn lieben. Und es bedarf für unsere geistliche Vervollkommnung keineswegs alleine nur direkter Anfeindungen wegen unseres Glaubens bzw. unseres christlichen Lebenswandels (s. 2 Tim. 3:12), vielmehr ist jegliche Drangsal, auch wenn sie nicht auf unser konkretes Fehlverhalten zurückzuführen ist, ein Segen Gottes und unserem Wachstum im Glauben förderlich (s. Apg. 14:22; 1 Thess. 3:3). Voraussetzung aber ist, dass wir nicht murren und nicht verzweifeln, sondern dem Herrn für alles danken (s. Eph. 5:20; 1 Thess. 5:18). Doch das versteht nur der, welcher auch wirklich bestrebt ist, ein geistliches Leben zu führen. Denn wer stark im Glauben ist, der zweifelt doch keine Sekunde daran, dass es der Willen des Herrn ist, dass wir dieser oder jener Prüfung ausgesetzt werden, weil uns der Herr unendlich liebt und alles zu unserem ewigen Heil eingerichtet hat. Ginge es Gott bzw. auch uns nur um irdisches und zeitliches Wohlergehen, wären Leid und Ungerechtigkeit nicht zu ertragen und völlig inakzeptabel (vgl. 1 Kor. 15:19). So aber harren wir einer besseren Auferstehung, um deren willen wir sogar auf die Befreiung von irdischer Drangsal verzichten wollen (s. Hebr. 11:35). Dann sind wir wahrhaft in Ewigkeit seligzupreisen (s. 1 Petr. 3:14)! Denn das ist unser Anteil am Kreuzleiden unseres Herrn, Den wir über alles lieben. Amen.