Predigt zum Herrentag 33. Herrentag nach Pfingsten / nach Theophanie (Eph. 4:7-13; Mt. 4:12-17) (21.01.2024)
Liebe Brüder und Schwestern,
als der Herr im Nachgang Seiner Taufe im Jordan und der Versuchung durch den Teufel in der Wüste wieder nach Galiläa zurückkehrt, erfüllt sich nach den Worten des Evangelisten Matthäus die Weissagung des Propheten Jesaias: „Das Land Sebulon und das Land Naftali, die Straße am Meer jenseits des Jordans, das heidnische Galiläa; das Volk, das in der Finsternis saß, sah ein großes Licht, und denjenigen, die im Schattenreich des Todes saßen, erschien ein Licht“ (Mt. 4:15-16; vgl. Jes. 9:1-2). Und der Herr beginnt Seine Predigt mit den Worten: „Kehrt um, denn das Königtum der Himmel ist nahegekommen!“ (Mt. 4:17). Was ergibt sich daraus für uns?
Wer in Christus getauft ist, trägt nicht nur den Namen des Herrn, sondern ist mit Ihm ontologisch verbunden – er ist Christus! Doch das geschieht durch die Vereinigung mit Christus in Seinem Tod (s. Röm. 6:3). Deshalb muss jeder Christ für sich das richtige Verhältnis zu seinem (leiblichen) Tod entwickeln, denn viele Getaufte fürchten den Tod gleichsam als Ende ihrer Existenz.
Gott hat den Tod nicht geschaffen. Dieser ist die Folge des Ungehorsams und der Untreue der Menschen gegenüber ihrem Schöpfer (s. Gen. 2:17). Er erscheint aus irdischer Sicht als etwas Schreckliches, ist aber in Gottes Vorsehung das Ende der Sünde, weil kein Mensch nach seinem Tode sündigen kann. Leben wir also in Christus, „denn das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat mich freigemacht vom Gesetz des Todes und der Sünde“ (Röm. 8:2)! Also kommt es für uns Getaufte darauf an, jetzt „in einem neuen Leben zu wandeln“ (Röm. 6:4; vgl. Kol. 2:6). Keine Macht der Welt kann uns dann trennen „von der Liebe Gottes in Christus Jesus, unserem Herrn“ (Röm. 8:39). Aber dann müssen wir die Sünde hassen und nicht dem Laster frönen.
Das Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus ist der Tod der Sünde, und wir müssen deshalb „tot für die Sünde und lebendig für Gott in Christus Jesus, unserem Herrn“ sein (Röm. 6:11). Doch wie sieht die heutige Realität aus? Leben wir etwa so, dass wir unsere leiblichen Glieder der Sünde verschließen und uns selbiger durch unsere Lüste nicht unterordnen würden (s. Röm. 6:12-14)?!.. Wir leben heute zweifelsohne in einer post-christlichen Welt, die in vielem dem Schattenreich des Todes gleicht. Aber was tun wir, damit das Volk, das in der Finsternis sitzt, das Licht Christi erblickt?!..
Hören wir also endlich damit auf, nur nominelle Christen zu sein! Amen.